Entfernung von Silberstiften
Dipl. Stom. Michael Arnold in Endodontie 2019
Silberstifte wurden lange Zeit als Wurzelkanalfüllmaterial verwendet, um eine langfristige Desinfektion gegen im Wurzelkanal verbliebene pathologische Mikroorganismen zu erreichen und weil sie leicht in den Wurzelkanal einzuführen waren. Die erwartete Desinfektionswirkung konnte nicht bestätigt werden. Auffällig ist bei schlechter Abdichtung des Wurzelkanals eine ausgeprägte Korrosion der Stifte, sodass eine Entfernung im Fall einer fortbestehenden Infektion erforderlich wird. Zu den Entfernungsmethoden zählen die Braiding-, die Tube- und die Ultraschalltechnik. Als aktuelle Neuentwicklung hat sich vor allem die Loop-Technik für eine minimalinvasive Technik zur Entfernung tief frakturierter Silberstiftfragmente bewährt.
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Entfernung schwer zugänglicher Fragmente aus dem Wurzelkanal mit einem neuen Hilfsmittel
Dipl. Stom. Michael Arnold für Endodontie 2016
Schwer zugängliche Fragmente können orthograd mit dem neu entwickelten FragRemover unter Anwendung der Loop-Technik sicher und minimalinvasiv aus dem Wurzelkanal entfernt werden. Voraussetzungen für einen möglichst zahnhartsubstanzschonenden Eingriff sind die Zuhilfenahme einer optischen Vergrößerungshilfe bei gleichzeitiger koaxialer Lichtzufuhr und Erfahrungen im Einsatz der selektiven Ultraschallpräparation. Die Nutzung der digitalen Volumentomographie und der intrakoronalen Diagnostik ermöglicht eine exakte Befundung sowie Therapie und trägt zur Verringerung der Gefahr artifizieller Formveränderungen des Wurzelkanalsystems bei.
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Der FragRemover - ein Werkzeug zur minimalinvasiven Fragmententfernung
Dr. Markus Leineweber für ZWR 2016 (Original beim Autor)
Für die Entfernung von Fremdkörpern aus Wurzelkanälen haben sich verschiedene Methoden etabliert. Der Indikationsbereich vieler dieser Techniken ist jedoch begrenzt. Eine Weiterentwicklung der Schlingentechnik erlaubt es, Fragmente unter ständiger Sicht durch das Operationsmikroskop sicher zu fassen und aus dem Wurzelkanal zu entfernen. Der geringe Raumbedarf der verwendeten Kanülen und ultrafeinen Drähte ermöglicht die substanzschonende Entfernung auch von Fragmenten im apikalen Wurzeldrittel. Besonders für längere Fragmente mit hohem Risiko für Sekundärfrakturen stellt diese Methode eine sinnvolle Alternative zur ausschließlichen Verwendung der Ultraschalltechnik dar. Die Einsatzmöglichkeiten des FragRemovers sollen durch Fallberichte veranschaulicht werden.
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Fragmententfernung mit einer modifizierten Schlingentechnik
Dipl. Stom. Michael Arnold für Endodontie 2016
Frakturierte NiTi-Instrumente sind vor allem aus gekrümmten Wurzelkanälen trotz guter Sichtbarkeit und Zugänglichkeit schwer zu entfernen, da sie sich aufgrund ihrer Spannung an die Außenkurvatur der Kanalwand drücken. Eine Aktivierung mit Ultraschall erhöht das Risiko einer wiederholten Fraktur und sollte bei einem solchen Fragment vermieden werden. Wie anhand mehrerer Fälle dargestellt, ermöglicht ein neues Hilfsmittel zur Fragmententfernung, der auf einer Schlingentechnik basierende „FragRemover“, bei minimalinvasiver Freilegung eine Entfernung von Fragmenten und anderen soliden Fremdkörpern (Silberstifte, Guttaperchaträger) aus dem Wurzelkanal.
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Ist die Revision nach Resektion machbar und erfolgreich?
Dr. Maik Göbbels für ZWR 2015 (Original beim Autor)
Die Revision eines zuvor wurzelspitzenresezierten Zahns bietet im Vergleich zu einer wiederholten Resektion entscheidende Vorteile. Durch den orthograden Zugang besteht die Möglichkeit der vollständigen Desinfektion des infizierten Wurzelkanalsystems. Parallel können durch Inspektion (IKD) mittels optischer Vergrößerung (Dentalmikroskop) Ursachen wie unbehandelte Wurzelkanäle, Isthmen, Stufen etc. erkannt und sicher therapiert werden, welche durch eine Wurzelspitzenresektion (WSR) nicht zu beeinflussen sind. Vor allem der Ausschluss von Frakturen, die nicht bis zum Neoapex reichen, ist für die Prognose des Zahns entscheidend.
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Mikroskopunterstützte endodontische Revisionsbehandlung
Dipl. Stom. Michael Arnold für ZWP 2007
Während die primäre orthograde Wurzelkanalbehandlung unter Anwendung klassischer endodontischer Behandlungskonzepte zu über 90% zu einem erfolgreichen Erhalt des betroffenen Zahnes führt, verringert sich die Erfolgsquote im Fall eines infizierten Wurzelkanalsystems auf 60 bis 80%. Die Prävalenz für eine apikale Parodontitis liegt bei 20- bis 30-Jährigen zwischen 12 und 64% und bei 50- bis 60-Jährigen zwischen 55 und 82%. Mit zunehmendem Alter erhöht sich der Anteil an wurzelkanalbehandelten Zähnen und der Anteil an Zähnen mit apikaler Parodontitis. Mit der allgemeinen Zunahme des Lebensalters der Bevölkerung steigt damit der Bedarf an Revisionsbehandlungen endodontisch behandelter Zähne.
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